Als sich der Unternehmer Erwin Müller vor etwa einem Jahr einen Nachfolger suchte, stand mit Günther Helm ganz klar die Modernisierung der Drogeriemarktkette auf dem Plan. Der Manager soll das bislang stark stationär fokussierte Unternehmen für die digitale Zukunft ausrüsten, wie er dem Handelsblatt mitteilte: „Wir werden die ganze Bandbreite abdecken, und dazu gehört auch ein Lieferdienst.“ Ein Lieferdienst sei also ganz klar das Ziel, aber man habe mit großer Geschwindigkeit an dem gearbeitet, was man jetzt habe und müsse das selbstverständlich stetig weiterentwickeln, weiß der Geschäftsführer. Im vergangenen Jahr hatte sich Müller bereits an der österreichischen Onlinehandelsplattform Nice Shops beteiligt – nicht das letzte Online-Unternehmen, dass man kaufen wolle. Doch der Fokus bleibt ganz klar auf einer gesunden Multichannel-Lösung, wie Helm erläutert: „Der stationäre Handel bleibt wichtig, hier erleben die Kunden die Marke direkt und anfassbar. Dieser kann aber künftig nur funktionieren in Kombination mit einer intelligenten Onlinelösung. Es wird unsere Aufgabe als Händler sein, dem Kunden ein komfortables Einkaufserlebnis zu bieten – egal über welchen Kanal.“ Nach der Einführung einer eigenen Müller-App vor einem halben Jahr, mit der Möglichkeit für Kunden, via „Click & Collect“ zu bestellen, betont der Manager, dass nicht nur E-Commerce allein auf dem Programm stehe. Auch die Eröffnung neuer Filialen sei geplant. „Ja, wir werden weiter wachsen – mit neuen Filialen in Fachmarktzentren, aber auch in der Innenstadt, an die wir mit Überzeugung glauben“, so Helm, der in Verlusten der Corona-Zeit den „wahren Wert“ der stationären Präsenz erkennen und von etwaigen frei werdenden Flächen in den Städten profitieren möchte.
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