Die Verbesserung von knapp zwei Prozentpunkten gegenüber dem Vorquartal resultierte demnach vor allem aus dem FoodService-Geschäft (FS), das ein leicht positives organisches Wachstum erzielte. Die Umsatzentwicklung der Division Industrial & Packaging (I&P) blieb zum Vorquartal unverändert, die der Division Office Furniture & Displays (OF&D) verbesserte sich leicht. „Im aktuellen Umfeld agieren viele Kunden aufgrund der Zollstreitigkeiten abwartend und halten sich vor allem bei der Vergabe größerer Aufträge zurück. Das beeinflusst unsere Auftragsentwicklung. Und es entspricht dem, was wir aus dem Markt und von Wettbewerbern wahrnehmen,“ so CEO Andreas Weishaar.
Takkt erzielte damit im ersten Halbjahr einen Umsatz von 491,7 Millionen Euro und damit 7,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Die organische Wachstumsrate lag dann bei minus 6,7 Prozent. Die Effekte aus veränderten Wechselkursen waren neutral. Dabei war die organische Umsatzentwicklung von I&P und FS im mittleren bis niedrigen einstelligen negativen Prozentbereich. In der OF&D-Division war der Rückgang mit minus 12,6 Prozent noch zweistellig. Das Display-Geschäft blieb leicht unter Vorjahresniveau dennoch war der Vertrieb von Büroausstattung in die USA belastet.
Finanzielle Ergebnisse und Auswirkungen
Effekte aus Frachten und US-Importzölle belasteten die Marge. Sie lag im ersten Halbjahr bei 39,5 (40,5) Prozent. Die Gruppe verringerte die Ausgaben, um die Umsatzentwicklung auszugleichen. Sie realisierte Einsparungen von rund sieben Millionen Euro bei Marketing, Personal und sonstigen Kosten. Als Reaktion auf die Einführung von Importzöllen hatte die Takkt-Gruppe im April unter anderem ihre Einfuhren aus China in die USA gestoppt. Nach der Einigung der beiden Handelspartner und der Senkung der Zölle hat die Gruppe wieder in größerem Umfang Bestellungen vorgenommen. Der Aufbau von Vorräten führte im ersten Halbjahr zu einem Mittelabfluss von 3,9 Millionen Euro. Zusammen mit den deutlich geringeren Anzahlungen von Kunden aufgrund des schwachen Projektgeschäfts führte dies zu einem Free Cashflow von minus 9,3 (plus 25,6) Millionen Euro.
Außerdem hat die Gruppe im ersten Halbjahr konsequent an der Umsetzung der Takkt Forward-Strategie gearbeitet. Dabei war der Schwerpunkt die Umsetzung von Performance-Maßnahmen zu Kostenoptimierung und Steigerung des Cashflows. „In unserem wichtigen Kerngeschäft I&P setzen wir ein neues Operating Model inklusive eines Shared Service Centers um, mit dem wir künftig kundenfokussierter, digitaler, flexibler und effizienter arbeiten werden.
Ermöglicht wird dies durch den Aufbau neuer Kompetenzen, etwa im Bereich Automatisierung und KI-Anwendung, und durch die Verlagerung von Funktionen in unser TAKKT Competence Center in Ungarn. Das erlaubt es, dass wir uns in unserem Kerngeschäft auf die Aufgaben fokussieren, mit denen wir für unsere Kunden einen echten Mehrwert schaffen. Eher transaktionale und wiederkehrende Tätigkeiten vergeben wir an einen externen Partner,“ so Weishaar.
Strategische Neuausrichtung
Die vollständige Implementierung des Operating Model soll etwa ein Jahr dauern und sich positiv auf die Profitabilität der Division auswirken. Die einmaligen Aufwendungen werden dennoch im laufenden Jahr höher ausfallen als erwartet. Sie könnten einen ähnlichen oder etwas höheren Betrag als die 17,1 Millionen Euro im Vorjahr ausmachen. Takkt passt im aktuellen Umfeld relevante Kostenpositionen an die geringere Nachfrage an und arbeitet an strukturellen Verbesserungen. Dies umfasst unter anderm Kosteneinsparungen beim Einkauf, durch eine fokussiertere Sortimentsgestaltung, eine optimierte Aufstellung bei Lager und Logistik.
Durch Performance-Maßnahmen will Takkt so die eigene Kostenbasis spürbar verschlanken und mittelfristig mindestens 30 Millionen Euro an jährlichen Einsparungen realisieren. Aufgrund der hohen Unsicherheit und dem herausfordernden konjunkturellen Umfeld rechnet Takkt für das zweite Halbjahr nicht mehr mit einer signifikanten Verbesserung der organischen Umsatzentwicklung. Daher hatte die Gruppe kürzlich die Prognose angepasst und rechnet für das Gesamtjahr mit einer organischen Wachstumsrate zwischen minus neun und minus zwei Prozent.
Aus der Umsetzung dieser Maßnahmen erwartet Takkt vor allem positive Ergebnisbeiträge, die den Effekt des geringeren Umsatzniveaus auf das Ergebnis kompensieren. Die um einmalige Aufwendungen bereinigte EBITDA-Marge soll sich gegenüber dem ersten Halbjahr verbessern und für das Gesamtjahr zwischen vier und sechs Prozent liegen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt dabei auf der Stärkung des Cashflows.







