Weltbild schließt alle Filialen
Thalia zeigt Interesse an Übernahme
Der Versuch, die insolvente Weltbild, eine Tochtergesellschaft der WBD2C-Gruppe, zu verkaufen, ist gescheitert. Nun folgt das Aus für das Unternehmen mit 440 Beschäftigten. Der Geschäftsbetrieb wird abgewickelt, in den Filialen beginnt der Räumungsverkauf beginnt.
Wie berichtet hatten weitere Tochtergesellschaften im Juni Insolvenz angemeldet. Doch als Weltbild im Juni nachzog, war die Zuversicht über den Fortbestand des Unternehmen zunächst groß.Sami Sagur, Finanzvorstand des Mutterkonzerns zeigte sich damals „überzeugt, dass die Restrukturierung gelingen wird“ und betont, für den Sanierungskurs „die wichtige finanzielle Rückendeckung unseres Gesellschafters, der Droege Group“ erhalten zu haben. Dies scheint sich inzwischen grundlegend geändert zu haben.
Jetzt ist klar: Weltbild hat keine Zukunft. Das Traditionsunternehmen steht vor dem Aus. Wie das Unternehmen laut Wirtschaftswoche mitteilt, werden alle Filialen zum 31. August 2024 geschlossen, der Ausverkauf hat begonnen. Auch im Internet werden bereits Produkte mit hohen Rabatten angeboten. Insgesamt sind 440 Mitarbeiter:innen von der Schließung betroffen.
Thalia will Produktsparte Bücher, E-Books und E-Reader aufkaufen
Nach neuesten Medienberichten plant die Thalia Bücher GmbH laut der Liste der laufenden Verfahren des Bundeskartellamts, Vermögenswerte der insolventen Weltbild GmbH & Co. KG zu erwerben. Der Buchhändler aus Hagen stellte am 14. August einen Antrag bei der Prüfbehörde. Thalia will die Produktsparte Bücher, E-Books und E-Reader übernehmen.
Nach dem Insolvenzantrag hatte der vorläufige Insolvenzverwalter Christian Plail von der Kanzlei SGP Schneider Geiwitz versucht, Investoren zu finden. Diese lehnten jedoch ab. Hintergrund seien zu hohe Kosten im operativen Geschäft, insbesondere in den Bereichen IT und Marketing. Diese würden einen zu hohen finanziellen und zeitlichen Aufwand erfordern, um Weltbild, aufgrund des hohen Wettbewerbsdrucks, profitabel weiterführen zu können. Interesse bestehe daher nur an einzelnen Vermögenswerten wie Markenrechten und Warenbeständen.Eine „dauerhafte und nachhaltige Fortführung des Geschäftsbetriebes“ sei jedoch ohne frisches Kapital „aufgrund der anhaltenden Verlustsituation nicht möglich“, begründete Plail die Entscheidung zur Schließung. Für andere Tochtergesellschaften der WBD2C-Gruppe, für die Plail ebenfalls vorläufiger Insolvenzverwalter ist, werde die Suche nach Investoren hingegen fortgesetzt: „Die Ausgangssituationen sind hier sehr unterschiedlich.“
Kontakt: weltbildd2cgroup.com, weltbild.de