Der Hersteller von Büro- und Schulartikeln verfolgt dafür zwei strategische Ansätze: Einerseits setzt das Unternehmen aus Bad König auf organisches Wachstum durch eigene Innovationskraft, andererseits treibt Maul das kooperative Wachstum voran, indem das Sortiment gezielt durch Partnerschaften erweitert wird.
So bringt Miquelrius aus Spanien seit Oktober 2024 nachhaltige Notizbücher ins Portfolio, während Mebikon aus Deutschland es seit Jahresbeginn 2025 mit E-Screens ergänzt. Die bereits seit einem Jahr bestehende Zusammenarbeit mit dem Büromöbelhersteller Rocada (Spanien) wird in diesem Jahr auf Frankreich erweitert. Durch diese Kooperationen möchte Maul an Wettbewerbsstärke gewinnen und für Handelspartner noch attraktiver werden. „Weitere Gespräche laufen bereits“, heißt es seitens des Unternehmens.
Diskutiert wurden darüber hinaus verschiedene Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung. Darunter fällt auch die Zusammenlegung der beiden Fertigungsstandorte, da die Wirtschaftlichkeit für den Erhalt zweier Standorte nicht mehr gegeben sei, so eine Sprecherin von Maul. Im Laufe des Jahres wird die Produktion des Standortes Kirchen/Sieg deshalb in den Odenwald nach Bad König verlegt werden. „Durch die Zusammenlegung können Betriebskosten reduziert und eine Optimierung von Prozessen, logistischen Abläufen sowie Verwaltungsaufgaben erreicht werden. Die drei Fertigungskompetenzen von Maul – Metall-, Kunststoff- und Elektronikproduktion – werden in Bad König gebündelt und für die Zukunft erhalten,“ lautet die Erklärung.
Alle in Kirchen Beschäftigten haben demnach ein Angebot für eine vergleichbare Stelle in Bad König erhalten. Unter Berücksichtigung aller Rechtsvorgaben wurde, gemeinsam mit dem Gesamtbetriebsrat von Maul, zusätzlich ein Sozialplan erarbeitet.
Als Gründe für die Neuausrichtung werden die Herausforderungen genannt, vor denen mittelständische Produktionsunternehmen in Deutschland stehen: hoher Bürokratieaufwand, hohe Energiekosten, Fachkräftemangel, Überregulierung, umwelt- und sozialpolitische Anforderungen. Mit einer klaren Wachstumsstrategie und kontinuierlichen Effizienzsteigerungen möchte man bei Maul sicherstellen, auch in Zukunft als Industriebetrieb mit Produktion in Deutschland wettbewerbsfähig zu bleiben.