Das Zahlen mit Karte wird in der Corona-Krise immer beliebter aber „dennoch bleibt Bargeld das bevorzugte Zahlungsmittel vieler Kunden. Der Einzelhandel wird daher auch in absehbarer Zukunft selbstverständlich Bargeld akzeptieren“, so die Einschätzung des HDE-Zahlungsexperten Ulrich Binnebößel. Einer aktuellen Erhebung des EHI Retail Institute zufolge wurden 2020 etwa eine Milliarde weniger Zahlungsvorgänge mit Bargeld durchgeführt als im Vorjahr und die Transaktionen per Kartenzahlung steigen an. „Es verbleiben 13,6 Milliarden Zahlungen mit Bargeld. Damit werden noch über zwei Drittel aller Einkäufe im stationären Handel bar bezahlt“, fasst Binnebößel zusammen. Dieser Entwicklung zufolge prognostiziert der HDE-Zahlungsexperte eine weitere Abnahme der Barzahlung im Handel: „Wenn das Bargeldaufkommen sinkt, ergeben sich Herausforderungen im Bargeldhandling. Darauf müssen wir jetzt Antworten finden“, mahnt er deshalb an, denn in diesem Zuge würden im Handel die Kosten für die Beschaffung von Wechselgeld und für die Einzahlung der Bargeldeinnahmen steigen. Daher fordert der HDE eine intensive Diskussion über die Rolle des Bargeldes sowie die Lastenverteilung – der Bargeldkreislauf zwischen Bundesbank, Geschäftsbanken, Dienstleistern, Kunden und Handel müsse wirtschaftlich gestaltbar bleiben. „Wenn Bargeld auf Dauer im Alltag eine Rolle spielen soll, muss sich die Politik frühzeitig dazu bekennen und entsprechende Voraussetzungen für einen effizienten Bargeldkreislauf schaffen. (…) Ansonsten kann das System Bargeld auch kippen, wie wir insbesondere in den nordischen Ländern bereits beobachten“, so Binnebößel weiter.
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