„Erfolgreiche Cyberangriffe können Unternehmen lahmlegen, aber auch Behörden oder Infrastruktur wie Bahnstrecken und Flughäfen. Wir müssen unsere Investitionen in IT-Sicherheit weiter hochfahren“, sagt Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst. Die Bitkom-Studie zeigt, dass Cyberangriffe der deutschen Wirtschaft jährlich 202,4 Milliarden Euro Schaden zufügen. Fast 60 Prozent der Unternehmen (59 Prozent) sehen sich durch Cyberangriffe in ihrer Existenz bedroht. Gleichzeitig investieren die Unternehmen nun 18 Prozent ihres gesamten IT-Budgets in IT-Sicherheit. Im Jahr 2022 lag der Anteil bei lediglich neun Prozent.
Besonders stark steigen im laufenden Jahr die Ausgaben für die Beschaffung von Sicherheitssoftware und entsprechenden Cloud-Plattformen. Diese werden um 12,1 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro ansteigen. Die Aufwendungen für Dienstleistungen im Bereich der IT-Sicherheit steigen um 9,7 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro an. Das Plus bei IT-Sicherheits-Hardware liegt bei nur 1,4 Prozent und erreicht 800 Millionen Euro.
Globale Vergleiche und Marktanteile
Der weltweite Markt für IT-Sicherheit verzeichnet bis zum Jahr 2025 voraussichtlich ein Wachstum von 11,2 Prozent und soll dadurch einen Wert von 212,2 Milliarden Euro erreichen. Auch die anderen europäischen Länder sehen eine Steigerung ihrer Ausgaben um durchschnittlich 10,9 Prozent, der Rest der Welt sogar um 11,4 Prozent. Die deutschen Anbieter halten aktuell 5,3 Prozent des globalen IT-Sicherheitsmarktes. Der verbleibende Anteil von 20,5 Prozent entfällt auf den übrigen europäischen Raum.
„Die große Nachfrage nach gleichermaßen leistungsstarken wie vertrauenswürdigen Sicherheitslösungen bietet enorme Chancen für deutsche Anbieter“, so Wintergerst. „Die it-sa zeigt: Cybersicherheit darf nicht allein als Kostenfaktor verstanden werden, sie garantiert Zukunft und ermöglicht Wertschöpfung, Vertrauen und Innovation in Deutschland.“
In der deutschen Wirtschaft bestehen Bedenken hinsichtlich einer Zunahme von Cyberangriffen. 35 Prozent der Unternehmen rechnen damit, dass in den kommenden zwölf Monaten die Angriffe stark zunehmen werden, weitere 47 Prozent, dass sie eher stark zunehmen werden. Es wird von keiner Seite ein Rückgang erwartet.
„Die Politik muss beim Umsetzungsgesetz zur NIS-2-Richtlinie Tempo machen, wir brauchen eine europäische Harmonisierung der IT-Sicherheit und müssen die länderübergreifende Zusammenarbeit vorantreiben“, so Wintergerst. „Wichtig ist auch, die Verwaltungen in die Pflicht zu nehmen. Verwaltungen haben herausragende Bedeutung für ein funktionierendes Gemeinwesen und sollten ebenso hohe Sicherheitsanforderungen einhalten wie Unternehmen.“








