Auch nach dem Lockdown sind Frequenzrückgänge, Konsumzurückhaltung, die Konditionierung der Konsumenten auf den Online-Kanal und der Anstieg von Insolvenzen brisante Themen für die Innenstädte und deren Einzelhändler, wie das IFH Köln anhand des aktuellen „Corona Consumer Checks“ und anderer Analysen belegt. Deshalb braucht es Ideen und Lösungen, um Handelsstandorte trotz Abstand- und Hygieneregeln zu stärken und ein Netzwerk, das dafür eintritt. So wurden in der Zeit des Lockdowns einige neue regionale Marktplätze, neue Gutscheinlösungen sowie Lieferdienste oder auch Charity-Ansätze zur Stärkung lokaler Anbieter auf- und ausgebaut. Doch nun ginge es darum, herauszufinden, wie Städte in Deutschland nachhaltig zu analog-digitalen Erlebnisräumen weiterentwickelt werden können, damit lokale Zukunft möglich und Wirtschaftlichkeit wiederreicht werden kann, erklärt Boris Hedde, Geschäftsführer des IFH Köln.
Kooperation, Besucherzentrierung, Digitalisierung und Vernetzung
Um solche Projekte auf den Weg zu bringen, zählt das richtige Zusammenspiel: So braucht es zur Stärkung von Handelsstandorten als Basis die Kooperation lokal tätiger Akteure und einen auf den Anforderungen von Besuchern und Anwohnern basierten Zukunftsplan. „Es geht um nicht weniger als die Zukunft der Handelsstandorte in Deutschland – mit allen wirtschaftlichen, aber auch gesellschaftlichen Konsequenzen“, betont Hedde. Dabei gelte es, keine Schablone anzusetzen und eine Herangehensweise zu finden, die für den jeweiligen Standort die richtigen Ansätze bringt – und das mit dem nötigen Wissenstransfer und Vernetzung. Hier setzt das IFH Köln an und hat mit „VITAIL“ vor drei Jahren ein Kompetenzforum für den Handel und vitale Innenstädte ins Leben gerufen, das im Expertendialog aufzeigen sollte, wie solche Herangehensweisen aussehen. Mit einer Digitalkonferenz unter der Schirmherrschaft vom BMWI und mit dem Titel „Digitale Fitness für vitale Städte nach Corona“ wurden bereits Erfahrungen ausgetauscht sowie Ansätze und Prozesse zur Stärkung der Innenstädte in Deutschland behandelt.
Und für die nötige Vernetzung engagiert sich das IFH Köln auch bei dem neu gelaunchten Portal www.die-stadtretter.de. An diesem Netzwerk beteiligen sich Unternehmen, Kommunalverwaltungen, Wirtschaftsförderungen und Stadtmarketinggesellschaften, die sich auch hier unter dem Motto „Gemeinsam anpacken und gestalten“ über ihre Erfahrungen und ihr Wissen austauschen. Informationen, innovative Lösungen und dazu geeignete Dienstleister sollen Städten, Unternehmen und Dienstleistungsanbietern dabei helfen, ihre (Innen-)Stadt zu retten. Auch mit ihrer diesjährigen Analyse „Vitale Innenstädte 2020“ möchte das IFH Köln – auch unter Einbezug von Corona – bei über 100 Städten Einblicke aufzeigen, die bei Aktivitäten rund um das Beleben der eigenen Innenstadt nützlich sein können.
Kontakt: www.ifhkoeln.de, www.die-stadtretter.de