Die durch die vierwöchigen Schließungen von Geschäften aus dem Nicht-Lebensmittel-Bereich entstandenen Umsatzeinbußen von rund 30 Milliarden Euro – täglich also rund eine Milliarde Euro – seien nicht wiederzubekommen, sagte der Hauptgeschäftsführer des HDE, Stefan Genth, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Nach der Öffnung der Geschäfte in der vergangenen Woche verläuft das Geschäft im Einzelhandel noch sehr zurückhaltend und erreichte in der ersten Woche nach Lockerung der Schließungen durchschnittlich nur 40 Prozent der Vorjahreswerte. Aktuell verliere der Handel täglich weiterhin „einen hohen dreistelligen Millionenbetrag“, konstatierte Genth. Angesichts der hohen Mietforderungen reicht daher bei vielen Unternehmen das Eigenkapital nicht mehr aus und der HDE erwartet in diesem Jahr rund 50.000 Insolvenzen. Betroffen seien sowohl große Filialunternehmer als auch kleine Geschäfte. „Wir fürchten sehr, dass die Innenstädte nach der Krise nicht mehr so aussehen werden wie vor der Krise – und viele Läden fehlen“, sagte der HDE-Hauptgeschäftsführer. Um den drohenden Kollaps für den Einzelhandel abzufedern, fordern Politiker der Grünen in einem Positionspapier einen 250- Euro-Konsumgutschein für alle Einwohner Deutschlands. Dieser könne „nur im stationären Handel, für stationäre Dienstleistungen oder in der Gastronomie“ eingelöst werden – nicht aber im Online-Handel oder in Geschäften, die vom Shutdown nicht betroffen waren.
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