Nach einem starken Jahresauftakt ist der europäische Imaging-Markt schwächer in das zweite Quartal gestartet, so die neuesten Daten von Context, einem globalen IT-Marktforschungsunternehmen. Nach einem Anstieg der Absatzzahlen um 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und einem Umsatzplus von 1,8 Prozent im ersten Quartal hat sich die Dynamik im April und Mai deutlich abgeschwächt. Die Analyse der Verkaufszahlen bis zur 19. Kalenderwoche zeigt, dass der Markt durch saisonale Faktoren, sinkende durchschnittliche Verkaufspreise (ASPs) und die anhaltenden Auswirkungen der Osterfeiertage beeinflusst wird.
„Das erste Quartal ist traditionell von einem Aufschwung geprägt, da die Händler ihr Geschäftsjahr abschließen. Dies führt jedoch oft zu einem schwächeren April“, sagt Rémi Gaudin, Business Data and Market Analyst bei Context. „Dieses Jahr fiel der Ostermontag in die 17. Kalenderwoche, was den Handel in ganz Europa erheblich beeinträchtigt hat. Wir haben einen starken Rückgang von 29 Prozent beim Absatz und 27 Prozent beim Umsatz beobachtet, und dieser negative Trend hat sich im Mittel der letzten vier Wochen fortgesetzt“.
Die preisgetriebene Dynamik wirkt sich auf eine Reihe von Produktkategorien aus. Während Laser-MFPs (Multifunktionsdrucker) sich nach wie vor ein positiv entwickeln, spüren andere Kategorien wie Laser-SFPs (Single-Function-Printer) die Auswirkungen des anhaltenden Preisverfalls. Die Daten zeigen einen Rückgang des durchschnittlichen Verkaufspreises von Laser-MFPs um 5,1 Prozent seit April 2023 und einen Rückgang von fast zehn Prozent für Laser-SFPs in den letzten zwei Jahren.
Unterdessen vollzieht sich bei den Tintenstrahldruckern ein strategischer Wandel. Während das Tintenstrahlsegment in der Vergangenheit durch höhere durchschnittliche Verlaufspreise angetrieben wurde, konzentriert es sich jetzt zunehmend auf das Volumen. Die Anbieter scheinen hier bereit zu sein, Margen gegen Stückzahlenwachstum einzutauschen – ein Trend, der die Wettbewerbslandschaft neu gestalten könnte, wenn er sich fortsetzt, so die Marktforscher
Eine besonders bemerkenswerte Entwicklung auf dem Imaging-Markt ist laut Context die Abschwächung der Nachfrage nach nachfüllbaren Tintentankdruckern, einem Segment, das früher als wichtiger Umsatzträger galt. Im Mai stieg der Umsatz um 3,4 Prozent, der Absatz sank jedoch um ein Prozent. Context führt dies auf eine rückläufige Nachfrage in führenden Märkten wie Deutschland und Polen zurück. „Dies könnte ein Zeichen für eine allgemeine Verschiebung der Käuferpräferenzen weg von höherpreisiger Hardware sein“, so Remi. „Nachfüllbare Tintentanks waren für das Umsatzwachstum von entscheidender Bedeutung, so dass eine anhaltende Verlangsamung gravierend wäre.“