Der Grußkartenabsatz im systemrelevanten stationären Handel (Lebensmittel-Einzelhandel, Drogerien, Bau- und Gartenmärkte, Postshops) ist trotz anfangs bestehender Unklarheiten bezüglich Sicherheitskonzepten und Höchstkundenzahlen in den Geschäften über das gesamte Jahr gesehen nahezu konstant geblieben bzw. hat sich aufgrund der Lockdown-Beschränkungen für die übrigen Handelsbereiche teilweise sogar leicht gesteigert, so die AVG-Info. Umsatzeinbußen der Verlage im zweiten Quartal – hier machte nur das Ostergeschäft ein erfreuliches Plus – konnten vielfach im Herbst und Winter wett gemacht werden. Ausschlaggebend waren dabei vor allem die Wochen vor Weihnachten und der vermehrte Absatz von Weihnachtskarten aufgrund der Kontaktbeschränkungen über die Feiertage. Für Verlage, die ihre Grußkarten vorrangig über den Buch- und PBS-Fachhandel vertreiben, war die Situation angespannter. Zwar wurde der Fachhandel – soweit geöffnet – ebenfalls weitgehend zufriedenstellend frequentiert, allerdings stark abhängig vom Handelsumfeld, regionalen Kontaktbeschränkungen und der Lage der Geschäfte – in verwaisten Innenstädten blieb der Verkauf schwierig.
Klarer Verlierer war und ist bis heute das Segment der Anlasskarten von Hochzeit bis Konfirmation/Kommunion. Im Frühjahr 2020 fanden viele Feiern erst gar nicht statt oder wenn doch, dann nur in sehr kleinem Rahmen (laut Statistischem Bundesamt gab es im ersten Quartal 2020 in Deutschland 29.200 Eheschließungen weniger als im Vorjahr), im Herbst wurden Feierlichkeiten wie Konfirmation/Kommunion zwar oft nachgeholt, jedoch aufgrund der Kontaktbeschränkungen noch immer mit stark reduzierter Gästezahl. Und auch im ersten Quartal 2021 gab es kaum Gründe zu feiern. Dies schlug und schlägt sich im Grußkartenabsatz nieder. Der Ausblick auf das zweite Halbjahr 2021 bleibt angesichts aktuell sinkender Inzidenzen und der Aussicht auf Normalität auch in puncto Feierlichkeiten vorsichtig optimistisch, so die AVG-Mitteilung. Zunächst startete das Jahr jedoch im ersten Quartal aufgrund des Lockdowns und des Click & Collect/Click & Meet- und generellen Öffnungs-Wirrwarrs für die meisten Verlage verhalten. Zwar blieb der Verkauf im systemrelevanten stationären Handel stabil, jedoch war der PBS-Fachhandel vielerorts geschlossen und auch Messeumsätze blieben aus. Im Online-Handel konnten bereits im vergangenen Jahr Zuwächse verzeichnet werden und eine weitere Stärkung wird von den Verlagen auch für die Zukunft prognostiziert – gleichzeitig jedoch auch eine wiederkehrende „Einkaufslust“ der Konsumenten im stationären Handel spätestens ab dem Sommer.
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