„Die geschlossenen Handelsunternehmen brauchen schleunigst eine realistische Öffnungsperspektive. Ansonsten werden wir zehntausende Geschäfte verlieren“, mahnt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Es müsse eine Öffnungsperspektive geben und erste Schritte sollten auch bei einer Inzidenz von über 50 schon möglich sein. „Der Einzelhandel hat in den vergangenen Monaten bewiesen, dass Pandemiebekämpfung und offene Ladentüren kein Widerspruch sind. Die Hygienekonzepte in den Geschäften funktionieren hervorragend, Einkaufen ist auch in Zeiten von Corona eine sichere Angelegenheit“, so Genth weiter. Das zeigt auch eine aktuelle Studie der Berufsgenossenschaft für Handel und Warenlogistik (BGHW) sowie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Demnach konnte unter den Beschäftigten der Branche kein erhöhtes Infektionsgeschehen festgestellt werden. So könne man zunächst mit strengeren Vorgaben für die Zahl der Kunden vorgehen die Hygienemaßnahmen weiter anpassen, die dann bei weiter sinkenden Inzidenzen gelockert werden könnten.
In einem umfassenden Gutachten ließ der HDE zudem aufzeigen, welche Bestandteile zu einem sicheren Hygienekonzept im Einzelhandel gehören. Demnach könnte man hier unter Einhaltung der dort aufgeführten Maßnahmen auch höchsten hygienischen Anforderungen gerecht werden. Bereits im ersten Lockdown konnte der Handelsverband Deutschland mit dem Konzept, das der Hygienewissenschaftler Prof. Dr. Martin Exner von der Uniklinik Bonn nun aktualisiert hat, die Grundlagen für eine Wiederöffnung der Geschäfte legen. „Der pauschale und flächendeckende Lockdown ganzer Wirtschaftsbereiche muss durch ein intelligentes Konzept zielgenauer und regional differenzierter Einzelmaßnahmen zur wirksamen Viruseindämmung ersetzt werden“, fordert Genth. Die Öffnungsstrategie von Bund und Ländern müsse hierbei einen bundeseinheitlichen Rahmen vorgeben. Das Hygienekonzept des HDE kann unter www.einzelhandel.de/hygienemassnahmen eingesehen werden.
Kontakt: www.einzelhandel.de