„Das Thema Coronavirus stellt ein echtes Problem für die Branche dar. Ich hoffe, dass sich die Situation schnell ändert. Angst ist grundsätzlich kein guter Ratgeber. Ich finde es gut, dass die Messe stattgefunden hat. Wir haben auf der ILM mit all denen, die da waren, gut gearbeitet. Die Einkäufer der großen Konzerne, aber auch einige kleinere Händler fehlten – das lässt sich nicht leugnen.“, resümiert Stefan Bruder, Geschäftsführer des Taschenherstellers Abro. Der Verlauf der Messe spiegelt die aktuell weltweit schwierige Situation wider: Die Angst vor einer Infektion hatte bereits im Vorfeld der ILM für rund 20 kurzfristige Absagen von Ausstellern gesorgt. Aber auch die Besucherfrequenz blieb erwartungsgemäß hinter den gewohnten Zahlen zurück. „Die Entscheidung, die Messe stattfinden zu lassen, wurde auf objektiver Ebene und in enger Abstimmung mit den städtischen Gesundheitsbehörden getroffen“, bekräftigt Arnd Hinrich Kappe, Geschäftsführer der Messe Offenbach den Entschluss und freut sich, dass die Messe überhaupt stattfinden konnte. Hohe Sicherheitsauflagen, darunter Einlassbeschränkungen für Aussteller und Besucher aus gefährdeten Gebieten, sorgten neben zusätzlichen Reinigungsmaßnahmen für mehr Sicherheit in den Hallen. Vorsorglich wurden die Reinigungsmaßnahmen für stark frequentierte Bereiche wie Eingänge, Türgriffe, etc. gegenüber dem schon hohen Standard erhöht. Weiterhin wurden zusätzliche Desinfektionsmittelspender auf dem Gelände positioniert.
Nach drei Tagen Messe schätzt Kappe den Rückgang bei den Besuchern auf 41 Prozent ein. Vor allem die Einkäufer der großen Konzerne, aber auch kleinere Händler waren der Messe dieses Mal ferngeblieben und so zeigten noch etwa 280 deutsche und internationale Aussteller aus den Bereichen Taschen, Accessoires, Schulranzen, Schirme und Reisegepäck ihre neuen Kollektionen für die Saison Herbst/Winter 2020/21. So gehörten die Erhöhung der Kundenfrequenz und neue Wege bei der Kundenansprache zu den Hauptthemen des erweiterten ILM-Rahmenprogramms. Inspirierende Vorträge und Diskussionsrunden boten dem Handel viele Anregungen zur Geschäftsbelebung. Deshalb müsse auch die Messe muss vom Ausstellungsort zum Erlebnisort werden, ist Kappe überzeugt. Der Concept Square für neue Marken und Start-Ups bot hierfür spannende Impulse. Auch die stilvoll von Bettina von Bassewitz, showzone, inszenierten Runway Shows, bei denen die Neuheiten der Taschen- und Reisegepäck-Kollektionen im Fokus standen, boten ein interessantes Trend-Schaufenster in die Branche: Bei der Wahl der Produkte spielt neben der ansprechenden Optik der Mehrwert eine wichtige Rolle. Leichtigkeit, Funktion und Farbe sind die zentralen Themen beim Reisegepäck – modische Vielfalt bei den neuen Taschen. Auch das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt die Branche weiterhin mit einer hohen Nachfrage an recycelten Materialien durch den Handel (zum Beispiel Nylon aus PET-Flaschen, aber auch neuartige PU-Materialien auf Wasserbasis). Die nächste ILM findet vom 5. bis 7. September in Offenbach statt. Präsentiert werden dann die Kollektionen für Frühjahr/Sommer 2021.
Kontakt: www.ilm-offenbach.de