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Altpapier ist der wichtigste „Rohstoff“ für die Herstellung von Papier, Karton und Pappe in Deutschland
Bild: Die Papierindustrie e.v.

Ein Rohstoff voller Potenzial

IPR Papier – Paradebeispiel der Kreislaufwirtschaft

Kalender Icon15. April 2025
Autor IconRedaktion

Mit der kürzlich verabschiedeten Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) setzt die Bundesregierung einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einer umfassenden Kreislaufwirtschaft in Deutschland. Die NKWS sieht vor, den primären Rohstoffverbrauch bis 2045 deutlich zu reduzieren. In diesem Kontext gewinnt auch Papier weiter an Bedeutung – als Rohstoff voller Potenzial, der zeigt, wie Kreislaufwirtschaft funktionieren kann. Ein Gastbeitrag von Lea Eggers, IPR.

Im Jahr 2023 verbrauchte die deutsche Papierindustrie knapp 15,5 Millionen Tonnen Altpa- pier. Das entspricht einer Altpapiereinsatzqu te (das heißt Anteil von Altpapier an der gesamten inländischen Papierproduktion) von beeindruckenden 83 Prozent. Damit ist Altpapier der wichtigste Rohstoff für die Herstellung von Papier, Karton und Pappe in Deutschland. Im Bereich der grafischen Papiere gibt es zwar noch Steigerungspotenzial, aber auch hier liegt die Altpapiereinsatzquote bereits bei 54 Prozent.

Damit aus Altpapier wieder hochwertiges grafisches Papier werden kann, ist die Entfernung der Druckfarben – das sogenannte Deinking – entscheidend. In der aktuellen PapierPodcast- Folge „Papierrecycling – immer im Kreis?“ der Initiative Pro Recyclingpapier (IPR) erklärt Axel Fischer, verantwortlich für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Internationalen Forschungsgemeinschaft Deinking-Technik (INGEDE), wie das Verfahren funktioniert: Das Altpapier wird im sogenannten Pulper suspendiert und mechanisch von papierfremden Stoffen befreit. Der Faserbrei wird anschließend mit Hilfsstoffen wie Natronlauge, Wasserstoffperoxid, Wasserglas und Seife gereinigt. Die abgelösten Druckfarben werden durch Einströmen von Luftbläschen an die Oberfläche transportiert und dort abgeschöpft. Im Vergleich zur Herstellung von Zellstoff aus Holz ist dieser Prozess deutlich weniger wasser- und energieintensiv.

Die „Aktualisierte Ökobilanz von Grafik- und Hygienepapier“ des Umweltbundesamtes belegt, dass die Produktion von Recyclingpapier durch die Nutzung von Altpapier als Rohstoff durchschnittlich 78 Prozent Wasser und 68 Prozent Energie spart sowie 15 Prozent weniger CO2-Emissionen verursacht als die Produktion von Frischfaserpapier aus Zellstoff. Oder einfach umgerechnet: Fünf Blatt Recyclingpapier sparen einen Liter Wasser. Ein Blatt Recyclingpapier spart die Energie für zwei Tassen Kaffee. Der interaktive Nachhaltigkeitsrechner der IPR macht die Einsparungen für jeden individuellen Papierverbrauch transparent.

Altpapier muss richtig entsorgt werden

Diese ökologischen Einsparpotenziale sollten gerade im Bereich der grafischen Papiere weiter ausgeschöpft werden. Die Branche steht dabei aktuell vor einigen Herausforderungen: Bedingt durch die fortschreitende Digitalisierung nimmt zum Beispiel der Anteil von grafischen Altpapieren ab. Für einen funktionierenden Papierkreislauf ist es umso wichtiger, Altpapier richtig zu entsorgen. Hier kann jede und jeder einen Beitrag leisten.

Mit dem aktuellen Factsheet „Papier richtig recyceln – Was gehört ins Altpapier?“ gibt die IPR praktische Tipps für die richtige Trennung. So ist es besonders wichtig, Zeitungen, Zeitschriften, Kataloge, Prospekte, Broschüren, Flyer, Bücher, Hefte, Schreib- und Kopierpapier im Altpapier zu entsorgen, damit daraus wieder grafisches Papier werden kann. Pappe und Kartons sollten möglichst nicht zerkleinert, sondern nur gefaltet werden, damit sie leichter sortiert und wieder in die Karton- und Wellpappenproduktion gehen werden können. Hygiene- und Thermopapiere wiederum gehören nicht ins Altpapier, da diese den Recyclingprozess stören.

Das Umweltzeichen „Der Blaue Engel“

Ein weiterer wichtiger Beitrag zu einem funktionierenden Papierkreislauf ist, bei allen Papieren und Publikationen auf den „Blauen Engel“ zu setzen. Das Umweltzeichen der Bundesregierung garantiert, dass das Papier nach DE-UZ 14a zu 100 Prozent aus Altpapier besteht, davon mindestens 65 Prozent der sogenannten mittleren und unteren Sorten, die den deutlich größeren Anteil am Altpapieraufkommen ausmachen. Für Druckerzeugnisse (DE-UZ 195) stellt der „Blaue Engel“ zugleich sicher, dass diese auch wieder einwandfrei recycelt werden können. Und das geht deutlich häufiger als lange angenommen: Eine Studie der Technischen Darmstadt zeigt, dass Papierfasern technisch fast unbegrenzt recycelbar sind.

So wird Recyclingpapier zu einem Paradebeispiel für eine gelungene Kreislaufwirtschaft. In den Kampagnen „CEOs bekennen Farbe“, „Papieratlas“ und „Grüner beschaffen“ finden sich bereits zahlreiche Best-Practice-Beispiele aus Unternehmen, Kommunen und weite- ren Organisationen, die erfolgreich Recyclingpapier mit dem Blauen Engel nutzen. Die IPR würdigt dieses Engagement und begleitet und berät dabei, die Papierbeschaffung nachhaltig auszurichten.

www.ipr.de, www.papiernetz.de

Themen:Kreislaufwirtschaft | Nachhaltigkeit | Papiermarkt
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