Ein Vergleich der Einzelhandelskaufkraft mit den regionalen Einzelhandelsumsätzen ergibt dabei die Kennziffer Einzelhandelszentralität, die die Anziehungskraft des regionalen Einzelhandels misst. Werte über 100 stehen für einen Kaufkraftzufluss, Werte unter 100 für einen Kaufkraftabfluss. Demnach führt der Stadtkreis Trier mit einer Einzelhandelszentralität von 205,2 das Feld erneut an und liegt damit vor den Stadtkreisen Passau (197,0) und Würzburg (196,1), die auf den Rängen zwei und drei folgen. Von den Kreisen in den Top 10 liegen insgesamt sechs in Bayern. Dabei stellen Städte wie Passau und Straubing Versorgungszentren für das ländlich geprägte Umfeld dar, wo das Einzelhandelsangebot weniger ausgeprägt ist. Sie haben bei mittlerer Einwohnergröße ein großes Einzugsgebiet mit hohem Nachfragepotenzial, was dann meist dazu führt, dass die vorhandene Kaufkraft in die nahegelegene Stadt fließt, heißt es bei der GfK.
Stadtkreis München ist Spitzenreiter bei der Einzelhandelskaufkraft
Für Händler und Hersteller ist es aber ebenso wichtig zu wissen, wo das Nachfragepotenzial sitzt, bevor dieses in den Einzelhandel fließt. Die Einzelhandelskaufkraft zeigt das durchschnittliche Ausgabepotenzial für den Einzelhandel am Wohnort der Menschen auf. Das Wissen um den Wohnort der Zielgruppe ermöglicht es beispielsweise, Filialen im Lebensmitteleinzelhandel wohnortnah und Werbekampagnen gezielt planen zu können. Auf Ebene der Stadt- und Landkreise führt der Stadtkreis München das Ranking nach Ausgabepotenzial an. Mit einer Einzelhandelskaufkraft von 7.694 Euro pro Kopf liegen die Münchner mehr als 30 Prozent über dem Bundesdurchschnitt und haben damit in diesem Jahr die Einwohner der Landkreise Starnberg (7.665 Euro) und Hochtaunuskreis (7.657 Euro) überholt. Schlusslicht hingegen ist der Stadtkreis Gelsenkirchen: Hier stehen den Menschen durchschnittlich 4.881 Euro pro Kopf für ihre Ausgaben im Einzelhandel zur Verfügung.
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