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Die von Xing in Auftrag gegebene Langzeitstudie untersucht wie Beschäftigte in Deutschland die Arbeitswelt sehen.
Bild: forsa-Studie im Auftrag von Xing

Arbeitswelt im Wandel

Generationen im Vergleich

Kalender Icon22. April 2025
Autor IconRedaktion

Die Xing Langzeitstudie zur Wechselbereitschaft von Arbeitnehmern wird jährlich von forsa im Auftrag von New Work SE durchgeführt. Seit 2012 untersucht sie, wie Beschäftigte in Deutschland ihre Arbeitswelt erleben. Die aktuelle Erhebung zeigt deutliche Unterschiede zwischen den Altersgruppen und eine weiterhin hohe Wechselbereitschaft.

Bei den jüngeren Generationen ist die Wechselwunsch-Bereitschaft besonders hoch. Unter ihnen sind es vor allem die Jahrgänge 1997 bis 2012. 48 Prozent von ihnen können sich vorstellen, in diesem Jahr den Arbeitgeber zu wechseln. Wobei 52 Prozent  ihren Arbeitgeber bereits mindestens einmal verlassen haben. Unter den Millennials (1981 bis 1996) ist die Bereitschaft mit 44 Prozent überdurchschnittlich hoch. In der Generation X (1965 bis 1980) ist nur noch ein Drittel (32 Prozent) wechselwillig. Unter den Babyboomern (1946 bis 1964) sind es nur noch 15 Prozent. Insgesamt sind  nur 11 Prozent der älteren Arbeitnehmer ihrem ersten Unternehmen treu geblieben.

„Die Zahlen machen deutlich: Karrieren verlaufen heute deutlich dynamischer als früher. Langfristige Loyalität ist kein Selbstläufer, sondern das Ergebnis von guter Führung und den richtigen Angeboten“, sagt Thomas Kindler, Managing Director von Xing. „Unternehmen sollten sich nicht nur die Bedürfnisse der jüngeren Generationen am Arbeitsmarkt anschauen, sondern auch die der derzeitigen Leistungsträger. Denn noch stellt die Generation X den größten Anteil der Arbeitnehmenden. Jede Generation bringt eigene Erwartungen mit – wer alle erreichen will, muss differenzierte Angebote machen.“

Kollegialität und Sicherheit wichtiger als Gehalt

Jobsicherheit zählt für rund zwei Drittel der Befragten zu den wichtigsten Gründen, beim aktuellen Arbeitgeber zu bleiben (Gen Z: 65 Prozent, Millennials: 62 Prozent, Generation X: 64 Prozent). Wobei bei den Babyboomern der Wert etwas niedriger liegt (48 Prozent).

Besonders für die jüngeren Generationen sind auch kollegialer Zusammenhalt (Gen Z: 70 Prozent, Millennials: 68 Prozent), interessante Aufgaben (jeweils 60 Prozent), Work-Life-Balance (Gen Z: 49 Prozent, Millennials: 48 Prozent) und Gehalt (Gen Z: 46 Prozent, Millennials: 57 Prozent) zentrale Faktoren ihrem Unternehmen treu zu bleiben.
Bei der Generation X folgen auf die Jobsicherheit interessante Tätigkeiten (58 Prozent) und Gehalt (56 Prozent). Für die Babyboomer sind Aufgabeninhalte (56 Prozent), kollegiales Umfeld (52 Prozent) und persönliche Wertschätzung (46 Prozent) besonders relevant, während die Work-Life-Balance für sie eine geringere Rolle spielt.

Wechselgründe zeigen klare Generationenunterschiede

Die Hauptgründe für einen Jobwechsel sind bei der Generation Z ein zu niedriges Gehalt und für Millennials ein hohes Stresslevel. Bei der Generation X sind es die mangelnden Aufstiegschancen. Hingegen ist die Unzufriedenheit mit der Führungskraft für die älteren Generationen ein Grund zum Wechseln. Jüngere Arbeitnehmer setzen hingegen auf Sicherheit. Das Thema generationsübergreifender Jobsicherheit sollte daher für Arbeitgeber ganz oben auf der Liste stehen.

Die Generation Z legt Wert auf finanzielle Sicherheit und eine effektive Führung. Die älteren Generationen schätzen flexible Arbeitszeiten und eine positive Lage des Unternehmensstandorts. Bei den älteren Generationen stehen Werte wie Sinnerfüllung und Führungsverhalten im Vordergrund, die für die Generation Z nicht so wichtig sind. Die Generation X sieht Arbeit mit Sinnhaftigkeit und guter Führung als erstrebenswert an.

Als Option ist die 4-Tage-Woche generationenübergreifend für rund die Hälfte attraktiv (Gen Z: 57 Prozent, Millennials: 54 Prozent, Generation X: 51 Prozent, Babyboomer: 49 Prozent). Gehaltstransparenz ist für 56 Prozent der Gen Z ein Pluspunkt – bei den Babyboomern hingegen nur noch für 30 Prozent. Ein Sabbatical ist für die jüngeren Generationen ebenfalls interessanter als für die älteren.

„Eine Lösung für alle funktioniert heutzutage nicht mehr“, sagt Thomas Kindler. „Wer als Arbeitgeber alle Generationen ansprechen will, braucht maßgeschneiderte Angebote für unterschiedliche Lebensphasen.“

Flexible Modelle und neue Benefits im Fokus

Die befragten Generationen lehnten befristete Arbeitsverträge trotz besserer Bezahlung kategorisch ab. Auch wenn ein höheres Gehalt für viele ein entscheidendes Kriterium bei der Jobsuche darstellt, existieren für die Befragten eindeutige Ausschlusskriterien für einen Arbeitgeber, selbst wenn dieser besser bezahlt. Für 61 Prozent der Millennials und 58 Prozent der Generation X stellt ein befristeter Arbeitsvertrag ein Ausschlusskriterium dar.

Ein deutlicher Unterschied zwischen den Generationen zeigt sich auch beim Thema Homeoffice: 24 Prozent der Millennials würden sich trotz besserer Bezahlung gegen eine Remote-Option entscheiden, während dies nur auf 10 Prozent der Babyboomer zutrifft. Für Berufstätige im jüngeren Alter stellt das Homeoffice nach wie vor einen entscheidenden Faktor bei der Wahl des Arbeitgebers dar. Mehr als jeder Vierte der Generation Z (28 Prozent) würde seinen aktuellen Arbeitgeber verlassen, wenn keine Möglichkeit zum Remote Work mehr bestünde, bei den Millennials sind es 26 Prozent (Generation X: 17 Prozent, Babyboomer: 7 Prozent).

Hohe Zuversicht in eigene Chancen am Arbeitsmarkt

Grundsätzlich zeigen sich die Befragten beim Thema Jobwechsel optimistisch. Insgesamt sind 64 Prozent der Beschäftigten zuversichtlich, innerhalb der nächsten sechs Monate einen neuen Job zu finden. Besonders die Befragten, die noch am Anfang ihres Berufslebens stehen, sind gleichzeitig verunsichert und optimistisch, was ihre unmittelbaren beruflichen Perspektiven angeht. Unter ihnen glauben fast drei Viertel (74 Prozent) , „auf jeden Fall“ oder „wahrscheinlich“ bei der Jobsuche erfolgreich zu sein (Millennials: 71 Prozent, Generation X: 59 Prozent, Babyboomer: 49 Prozent). Obwohl die Zuversicht bei den Jüngsten am höchsten ist, ist es auch die Sorge vor einem potenziellen Jobverlust. Mit 13 Prozent ist die Angst davor in der Gen Z am stärksten ausgeprägt.

„Das Gesamtpaket muss stimmen“, sagt Thomas Kindler. „Wenn Unternehmen ein Arbeitsumfeld schaffen, das Leistung anerkennt, Motivation fördert und dabei die unterschiedlichen Bedürfnisse in verschiedenen Lebensphasen im Blick behält, dann ist das eine solide Basis für langfristige Mitarbeiterbindung.“

https://new-work.se/de

Themen:New Work | Studien | Talent Management | Work-Life-Balance

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