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Die Stadt Hamburg startete 2025 mit dem Nachhaltigkeitsleitfaden, um soziale und ökologische Aspekte in der Stadt zu verbessern.
Bild: Spitzt-Foto/iStock Editorial/Getty Images Plus

Beschaffung in Hamburg

Nachhaltigkeitsleitfaden blickt auch auf soziale Kriterien

Kalender Icon15. April 2025
Autor IconRedaktion

Hamburg kauft im großen Stil ein – von Klopapierrollen und Laptops, Gutachter-Expertise, Kantinen-Kaffee bis zu Polizeiuniformen. Alle diese Anschaffungen sollen möglichst nachhaltig und umweltfreundlich sein und CO₂ sparen, dazu hat sich die Stadt ab 2016 mit dem ersten Umleitleitfaden für den öffentlichen Einkauf verpflichtet. Seit 2025 gilt dessen Weiterentwicklung: der Nachhaltigkeitsleitfaden.

Dieser sagt: Wenn die Stadt shoppt, sollen – wo immer möglich – Kriterien wie Rohstoffverbrauch, CO₂-Fußabdruck, Langlebigkeit, Reparaturmöglichkeit, Recyclingfähigkeit oder auch Transport und Verpackung berücksichtigt werden. Doch nicht nur ökologische Aspekte, sondern auch soziale Kriterien wie faire Arbeitsbedingungen, die Einhaltung von Menschenrechten und die Förderung sozialer Gerechtigkeit spielen eine wichtige Rolle und werden in den Beschaffungsprozessen stärker berücksichtigt. Der Nachhaltigkeitsleitfaden enthält weiterhin eine Negativliste, die unter anderem den Einkauf von nicht-reparierbaren Elektrogeräten, von Torfprodukten oder Einweggeschirr ausschließt.

Je größer der Auftrag, desto besser die Verhandlungsposition

Rund 340 Millionen Euro geben allein die Behörden der Stadt Hamburg pro Jahr für Waren und Dienstleistungen aus, der Baubereich ist dabei noch nicht einmal mitgerechnet. Fünf zentrale Beschaffungsstellen gibt es in den Behörden, und jede hat sich auf bestimmte Produkte spezialisiert. So werden an einer Stelle Druckerzeugnisse eingekauft, woanders geht die Bestellung für Bürostühle oder für Lebensmittel raus. Denn je mehr gekauft wird, desto mehr kann die Stadt mitreden.

Je größer der Auftrag, desto stärker ist die Verhandlungsposition, auch für den Umwelt- und Klimaschutz. Die Einkaufspolitik von Behörden, Ministerien und öffentlichen Institutionen hat bundesweit ein Milliardenvolumen und ist daher ein starker Hebel für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Sie setzt Anreize für mehr grüne Produkte, sie schafft sichere Absatzmärkte und fördert grüne Technologien und Innovationen.

Der Nachhaltigkeitsleitfaden gilt verpflichtend für die Hamburger Behörden und ihren Einkauf; empfohlen wird er auch den städtischen Betrieben. Viele sind bereits an Bord und wenden die Kriterien an. Ein möglicher Weg ist, dass sich die Behörden künftig mit den öffentlichen Unternehmen mehr zusammentun, um als Einkaufsgemeinschaften ihre Marktmacht weiter zu steigern.

Der Bund rechnet vor, dass die öffentliche Beschaffung deutschlandweit ein Volumen von rund 500 Milliarden Euro hat. Wie groß die Wirkung für den Klimaschutz sein kann, zeigt eine Studie des Weltwirtschaftsforums: Würden alle Länder der Erde grün einkaufen, ließen sich rund 15 Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen einsparen. Wenn nicht nur der Staat, sondern auch Unternehmen bei Büromaterial, Rohstoffen oder Fuhrpark auf Nachhaltigkeit achten, wird der Hebel noch größer.

Die Einführung des Leitfadens wird von einem umfassenden Schulungskonzept begleitet. Die Umweltbehörde und die Finanzbehörde beraten alle Behörden zu konkreten Beschaffungen und Kriterien und arbeiten gemeinsam mit den anderen Bundesländern und dem Bund, um das Thema voranzubringen – nach dem Credo: Mehr Nachhaltigkeit lohnt sich, für das Klima und für Hamburg.

Der Leitfaden für nachhaltigen Einkauf der Stadt Hamburg ist zum Download verfügbar.

www.hamburg.de

Themen:Indirekte Beschaffung | Nachhaltigkeit

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