Besonders betroffen von einer leichten oder deutlichen Reduktion der gewährten Homeoffice-Tage sind Arbeitnehmende im Handel. In der Industrie ist der Anteil mit 17 Prozent leicht und mit 6 Prozent deutlich geringer. In kleinen Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitenden planen 19 Prozent der Arbeitgeber die Abschaffung von Homeoffice.
„Nach Jahren der Flexibilisierung sehen wir jetzt eine Trendwende: Viele Unternehmen kehren zu strengeren Präsenzregeln zurück“, erklärt Verena Menne, Director Group HR bei Randstad Deutschland. „Flexibilität ist für viele Beschäftigte jedoch ein entscheidender Faktor bei der Jobwahl. Wer jetzt die Uhr zurückdreht, riskiert, Fachkräfte zu verlieren. Es braucht smarte Lösungen, die Unternehmen Stabilität bieten, aber auch die veränderten Erwartungen der Arbeitnehmer berücksichtigen.“
Es ist festzustellen, dass strengere Kontrollen bei Krankmeldungen Einzug halten. Ein Wandel zeigt sich nicht nur in Bezug auf die Arbeit von zu Hause, sondern auch bei Krankmeldungen: 66 Prozent der Unternehmen blicken heute skeptisch auf die telefonische Krankschreibung. 40 Prozent bewerten sie eher negativ, 26 Prozent sogar sehr negativ. Dabei stehen nur 12 Prozent der telefonischen Krankschreibung positiv gegenüber, während 22 Prozent neutral eingestellt sind.
Hinter dieser Skepsis steht die Sorge vor möglichen Missbrauchsfällen und steigenden Krankenständen. „Unternehmen sehen das Risiko, dass vereinfachte Prozesse für Krankmeldungen zu längeren oder häufigeren Fehlzeiten führen“, erklärt Verena Menne: „Doch Kontrolle allein ist keine Lösung. Viel wichtiger ist es, in eine gesunde Unternehmenskultur zu investieren, die Eigenverantwortung und Vertrauen stärkt.“
Die hier vorgestellten Ergebnisse stammen aus der Randstad-ifo Personalleiterbefragung, die quartalsweise durch das ifo-Institut im Auftrag vom Personaldienstleister Randstad durchgeführt wird. Die Studie befragt mehr als 500 Personalverantwortliche in deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen.